Über das Pflegereporting

Mit der Pflegepersonal-Bedarfsprognose für Österreich im Jahr 2019 wurden bereits diverse Maßnahmen im Hinblick auf den steigenden Personalbedarf empfohlen. Eine dieser Maßnahmen ist die Entwicklung eines Pflegereportings, das die Planung und Steuerung unterstützt und in weiterer Folge dem Monitoring (der Beobachtung) definierter Messgrößen dient.

Um dieser Empfehlung nachzukommen, werden die Personalsituation und ihre Auswirkungen in 3 Säulen abgebildet. Als Basis dafür dient das Modell des Pflegenotstands nach Krajic et al. (2003).

  • Säule 1: Darstellung der Personalsituation – Anzahl und Struktur des Personals inklusive Ausbildung
  • Säule 2: Auswirkung der Personalsituation auf die betroffenen und zu versorgenden Menschen
  • Säule 3: Auswirkung der Personalsituation auf das Personal selbst

Die drei Säulen des Pflegereportings

Informationsgrafik zu Pflegereporting
Informationsgrafik zum Pflegereporting

 

Die erste Säule stellt einerseits die aktuelle Personalsituation auf Basis personaldemografischer Daten inklusive der Ausbildungssituation dar. Andererseits wird der Pflege- und Betreuungsbedarf abgebildet. Dabei wird ein Fokus auf jene Messgrößen gerichtet, die in Studien häufig als Einflussgrößen für pflegesensitive Outcomes identifiziert wurden (z. B. das Verhältnis von diplomierten Pflegekräften zu allen Pflegekräften). Daten zu Sozialbetreuungspersonen stehen derzeit nur sehr eingeschränkt zur Verfügung, weswegen der Fokus im ersten Schritt auf den Pflegepersonen liegt.

Die zweite Säule soll die Auswirkungen der Personalsituation auf die betroffene und zu versorgende Bevölkerung visualisieren. Es ist geplant, Messgrößen zu Versorgungsprozessen (z. B. Wartezeiten, Vorhandensein von Angeboten) und Outcomes (z. B. Schmerzmanagement) abzubilden. Die Verfügbarkeit österreichweiter Daten ist in diesem Bereich am geringsten.

Die dritte Säule bildet die Ergebnisse der Auswirkungen der Personalsituation auf das Pflege‐ und Betreuungspersonal ab. Hierzu zählen sowohl die Zufriedenheit bzw. Belastungssituation am Arbeitsplatz als auch der selbsteingeschätzte Gesundheitszustand sowie die Verweildauer im Beruf.